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Warum ich nie die Nachfolge von Jürgen Klopp antreten würde – Vermeide es, in die Fußstapfen einer große Person zu treten

Heute werfen wir einen Blick auf ein Thema, das viele von uns beschäftigt: Die Herausforderung, nicht in die Fußstapfen eines ganz Großen zu treten. Ob im Sport oder im täglichen Leben – wir stehen oft vor der Frage, wie wir unseren eigenen Weg gehen können, ohne uns in den Schatten eines überwältigenden Vorgängers zu verlieren. Es gibt wohl keinen Fußballtrainer, der gleichzeitig so erfolgreich und so beliebt ist wie Jürgen Klopp. Seit 2015 hat er mit Liverpool die englische Meisterschaft, die Champions League und die Klub-Weltmeisterschaft gewonnen. Er hat talentierte Spieler zu überragenden Akteuren geformt und scheinbar fertige Fußballer zu den besten der Welt gemacht.
Was macht Jürgen Klopp so gut? Früher war ein Trainer aufgrund seiner Position eine Autoritätsperson. Heute ist das nicht mehr der Fall. 

In einer Welt, in der eine antiautoritäre Erziehung vorherrscht und Verbote selten sind, fehlen oft klare Leitplanken für die persönliche Entwicklung. Früher war es etwas Besonderes, wenn man die Erlaubnis erhielt, etwas zu tun, was normalerweise verboten war. Heute jedoch ist der Freiraum größer, da Verbote seltener auftreten. Dennoch besteht ein Bedürfnis nach Leitplanken, obwohl wir es nicht gewohnt sind, sie von Kindesbeinen an akzeptieren zu müssen. Diese spannende Dynamik prägt die moderne Führung.

Stattdessen basiert die Autorität eines Trainers heutzutage auf seiner Überzeugungskraft und – das Schlüsselwort unserer Zeit – Authentizität. Führungsstärke hat viel mit Authentizität zu tun. Jürgen Klopps enorme Beliebtheit liegt in seinem außergewöhnlichen Maß an Authentizität begründet. Er verbindet diese mit Humor, Selbstironie und einem einfühlsamen Umgang mit seinen Spielern. Dann kommt noch Respekt und Bescheidenheit dazu sowie die Emotionalität, die er dem Spiel verleiht. Wenn da noch die Ergebnisse stimmen, kann das eine ziemlich überwältigend Wirkung haben. Und all diese Eigenschaften machen seine Authentizität besonders transparent, weit mehr als bei vielen anderen Trainern.

Würde ich die Nachfolge von so jemandem antreten? Jeder, der nach Klopp kommt, der nach solchen Trainern kommt, hat schon verloren, bevor er überhaupt angefangen hat. Wenn da ein Neuer kommt, egal wie der heißt und was der auf dem Kasten hat, der kommt in eine Gemengelage. Also sich dann zu behaupten, der wird es so schwer haben erstmal.

Wie man grundsätzlich seine Karriere und sein Privatleben meistert, hängt zur Hälfte davon ab, was man nicht tut - dass man sich nicht in bestimmte Dinge hineinziehen lässt. Dazu muss man lernen, alles danach zu beurteilen, was es einen kosten kann. Nietzsche schrieb: »Der Wert einer Sache liegt manchmal nicht in dem, was man mit ihr erreicht, sondern in dem, was man für sie bezahlt - was sie uns kostet«. Vielleicht erreicht man sein Ziel, ein lohnendes Ziel, aber zu welchem Preis? Lege diesen Maßstab an alles an, auch an die Frage, ob du mit anderen zusammenarbeitest oder ihnen hilfst. 

Was zum ersten Mal geschieht, ist immer origineller und besser als alles, was danach kommt. Wer großen Persönlichkeiten nacheifert oder berühmte Eltern hat, muss sich doppelt anstrengen, um deren Glanz zu übertreffen. Vermeide den Schatten solcher Größen und hänge nicht an einer Vergangenheit, für die du nichts kannst: Schaffe dir einen eigenen Namen, eine eigene Identität, ändere den Kurs. Töte den Übervater, verachte sein Erbe und gewinne die Anerkennung , indem du deinen eigenen Glanz erstrahlen lässt.

Die Geschichte ist voll von solchen Tragödien, in denen Nachfolger unter dem Schatten ihrer Vorgänger leiden. Ludwig XV. ist ein klassisches Beispiel dafür. Doch bevor wir uns weiteren Beispielen zuwenden, werfen wir einen genaueren Blick auf die Herausforderungen, denen er gegenüberstand.

Ludwig XV. stand vor einer schier unüberwindbaren Herausforderung: Er musste nicht nur als Herrscher agieren, sondern auch aus dem Schatten seines Großvaters, Ludwig XIV., heraustreten. Doch diese Fußstapfen waren zu groß, ihr Erbe zu gewaltig. Trotz bester Ausbildung und Ressourcen blieb Ludwig XV. gefangen in den Erwartungen und dem Vermächtnis seines Vorgängers. Dies hinderte ihn daran, seine eigene Vision für Frankreich zu entwickeln und umzusetzen.

Die Last des Vergleichs zwang Ludwig XV. in eine passive Rolle. Statt aktiv zu regieren, überließ er die politischen Angelegenheiten einem Vertrauten und verlor sich in persönlichem Vergnügen. Dies führte zu einer Zeit relativer Stagnation und Unsicherheit im Land, das geschwächt aus dieser Phase hervorging.

Insgesamt war Ludwig XV. zum Scheitern verurteilt, nicht aufgrund eigener Unfähigkeit, sondern wegen des überwältigenden Erbes seines Großvaters. Die Fußstapfen des Sonnenkönigs erwiesen sich als Bürde, die Ludwig XV. nicht ablegen konnte, und so blieb er gefangen in einem Erbe, das zu groß für ihn war.

Ludwig XIV. hinterließ ein mächtiges Reich, das er aus den Trümmern des Bürgerkriegs erhoben hatte. Seine Autorität war unbestreitbar, sein Hof war ein Ort des Glanzes und der Bewunderung. Doch als Ludwig XV. den Thron bestieg, erbte er nicht nur die Macht seines Großvaters, sondern auch die Bürde, in seine Fußstapfen zu treten.

Während Ludwig XIV. ein Vakuum der Macht füllte und seine Herrschaft festigte, wurde Ludwig XV. von der Trägheit überwältigt. Statt das Erbe seines Vaters zu festigen, verfiel er der Versuchung des Vergnügens und ließ Versailles zum Symbol des Überflusses und der Dekadenz verkommen.

Die Geschichte von Ludwig XV. ist eine Warnung an alle, die gezwungen sind, in die Fußstapfen großer Vorgänger zu treten. Es ist besser, sich einem Machtvakuum zuzuwenden und eine neue Welt zu schaffen, als im Schatten eines anderen zu verschwinden. Denn wahre Macht entsteht nicht durch das Erbe, sondern durch die Fähigkeit, eine eigene Identität und Richtung zu finden.

Alexander der Große ist ein faszinierendes Gegenbeispiel dafür, wie ein Nachfolger die Fußstapfen seines Vaters übertreffen und seinen eigenen Weg in der Geschichte schmieden kann. Doch solche Ausnahmen sind selten, und viele Erben großer Männer finden sich stattdessen in einem Schatten gefangen, der schwer zu überwinden ist.

Als junger Mann hegte Alexander der Große eine tiefe Abneigung gegen seinen Vater, König Philipp von Makedonien. Er verachtete Philipps Art zu herrschen und entschied sich bewusst, das genaue Gegenteil zu sein: mutig, rücksichtslos und diszipliniert. Während andere Söhne zufrieden wären, Reichtum zu erben, strebte Alexander danach, den Ruhm seines Vaters zu übertreffen und seinen eigenen Platz in der Geschichte zu sichern.

Er war entschlossen, nicht im Schatten seines Vaters zu verschwinden. Er löste den legendären Gordischen Knoten und zeigte der Welt, dass er sich seinen eigenen Weg bahnen würde. Sein Streben nach Größe kannte keine Grenzen, und so dehnte er sein Reich über alle bekannten Grenzen aus, bis selbst seine eigenen Soldaten ihn nicht weiterziehen lassen wollten.

Um aus dem Schatten des Vaters herauszutreten, muss ein Sohn rücksichtslos sein wie Alexander, die Vergangenheit verachten und sein eigenes Reich aufbauen. Es erfordert die Bereitschaft, die Last der Vergangenheit abzuwerfen und eine neue Richtung einzuschlagen. Denn im Spiel der Macht gibt es keine Ruhepausen, und nur die Starken können sich von den Fesseln der Vergangenheit befreien und ihre eigenen Wege gehen.

In der Ära der Vanderbilts, einer der einflussreichsten Familien im späten 19. Jahrhundert, ähnelte die Dynamik oft der in alten Königreichen. Die patriarchalische Figur des Familienoberhaupts strebte danach, seine Macht und seinen Reichtum zu festigen, oft auf Kosten anderer Familienmitglieder und Geschäftspartner. Nach seinem Tod wurde er oft als unumstrittener Führer verehrt, während seine Nachkommen in seinen Schatten traten, um sein Erbe zu bewahren. Die Last dieser Vergangenheit hinderte viele der jungen Vanderbilts daran, ihre eigene unternehmerische Identität zu formen. Sie waren gezwungen, den Fußstapfen ihrer Väter zu folgen, auch wenn dies ihre eigene Entwicklung behinderte und sie daran hinderte, neue Wege zu beschreiten. Das Erbe der Vergangenheit lastete schwer auf ihren Schultern und führte oft zu Zögern und Mutlosigkeit.

Ein bemerkenswertes Beispiel für die Fortführung dieses Erbes ereignete sich im Jahr 1973, genau 100 Jahre nach dem Tod Cornelius Vanderbilts im Jahr 1877. Sein Vermögen zum Zeitpunkt seines Ablebens wurde auf etwa 500 Milliarden Dollar in heutigem Geldwert geschätzt. Als sich die Vanderbilt-Familie 100 Jahre später in New York versammelte, waren sie wieder an dem Ort, an dem Cornelius Vanderbilt einst geboren wurde. Es ist dokumentiert, dass unter den 120 direkten Nachkommen Cornelius Vanderbilts nicht ein einziger war, der nicht mindestens eine Million Dollar besaß.

Erfolg in der Übernahme einer herausfordernden Position hängt davon ab, ein Vakuum zu füllen und eine Position einzunehmen, die nicht von den Lasten der Vergangenheit belastet ist. Erst wenn die prägende Figur der Vergangenheit überwunden ist, entsteht der Spielraum, um eine neue Ordnung zu schaffen. Es gibt verschiedene Strategien, um dies zu erreichen – einschließlich sozial akzeptabler Wege, um mit den Erwartungen und Erbe des Vorgängers umzugehen.

Der einfachste Weg, dem Schatten der Vergangenheit zu entkommen, besteht darin, diese herabzusetzen und den ewigen Generationenkonflikt auszunutzen. Dafür braucht man eine ältere Figur, die sich leicht kritisieren lässt. Mao Zedong nutzte die Vorbehalte gegen Konfuzius, um die übermächtige Präsenz des alten Denkers zu schwächen. John F. Kennedy distanzierte sich radikal von seinem Vorgänger Eisenhower und den 1950er Jahren, indem er Football statt Golf spielte und seine Administration als jung und dynamisch präsentierte.

Um die Distanz zu deinem Vorgänger deutlich zu machen, benötigst du oft ein Symbol. Wie Ludwig XIV. das traditionelle Schloss der französischen Könige, den Louvre, verließ und Versailles baute, oder wie Philipp II. von Spanien El Escorial errichtete. Ludwig XIV. etablierte eine neue Form imposanter Autorität mit eigenen Symbolen und Ritualen und degradierte die Rituale seiner Vorfahren zu Relikten der Vergangenheit. Du solltest seinem Beispiel folgen: Lass dich nie auf den Pfaden deines Vorgängers blicken. Du musst physisch verdeutlichen, dass du anders bist, indem du deinen eigenen Stil und Symbolismus einführt.

Der römische Kaiser Augustus verstand dies gründlich. Er war der Nachfolger von Julius Cäsar, einem großen Feldherrn und einem Menschen mit einer Vorliebe für Theatralik. Augustus, obwohl auch theatralisch, setzte sich von Cäsar ab, indem er auf römische Schlichtheit und Strenge setzte und eine stille, männliche Würde verkörperte.

Ein überragender Vorgänger blockiert oft die Wege vor dir mit Symbolen der Vergangenheit. Um dir einen eigenen Namen zu schaffen, musst du dir ein Vakuum suchen – Freiräume in deiner Kultur, in denen du als Erster Maßstäbe setzen und glänzen kannst.

In der Geschichte gibt es oft die irrige Annahme, dass man den Erfolg eines Vorgängers wiederholen kann, indem man dessen Methoden kopiert. Doch die Umstände sind nie exakt dieselben. Um wirklich erfolgreich zu sein, muss man seinen eigenen Weg finden und neue Maßstäbe setzen.

Als General Douglas MacArthur im Zweiten Weltkrieg das Kommando über die amerikanischen Truppen auf den Philippinen übernahm, händigte ihm ein Assistent ein Buch aus, in dem seine Vorgänger verschiedene Präzedenzfälle festgehalten hatten - Methoden, die ihnen Erfolg gebracht hatten. MacArthur fragte, wie viele Exemplare des Buches existierten. Sechs, antwortete der Assistent. »Dann sammeln Sie die sechs Exemplare ein«, sagte MacArthur, »und verbrennen Sie alle. Ich möchte nicht durch Präzedenzfälle eingeschränkt werden. Wenn ein Problem auf-taucht, treffe ich meine Entscheidung ad hoc.« Übernimm diesen rigorosen Umgang mit der Vergangenheit: Verbrenne alle Bücher und übe dich darin, auf die Umstände zu reagieren, wie sie dir begegnen.

Du könntest denken, dass du dich von deinem Vorgänger oder deinem Vater abgesetzt hast, doch im Laufe der Zeit musst du wachsam bleiben, damit du nicht selbst zu dem Vater wirst, gegen den du einst rebelliert hast. Als junger Mann mochte Mao Tse-tung seinen Vater nicht und fand durch seine Auflehnung gegen ihn seine eigene Identität und neue Werte. Mit zunehmendem Alter schlichen sich jedoch die Ansichten seines Vaters wieder bei ihm ein. Maos Vater hatte die praktische Arbeit über den Intellekt gestellt; in seiner Jugend hatte Mao dafür nur Hohn übrig, doch später kehrte er unbewusst zu ihnen zurück, was dazu führte, dass eine ganze Generation chinesischer Intellektueller zur Landwirtschaft gezwungen wurde - ein schrecklicher Fehler, den Maos Regime teuer bezahlen musste.

Denk daran: Du bist dein eigener Vater. Verbringe nicht Jahre damit, deine Identität aufzubauen, nur um dann die Schutzschilde fallen zu lassen und die Gespenster der Vergangenheit - Vater, Gewohnheit, Geschichte - wieder auferstehen zu lassen.

Überfluss und Wohlstand machen uns gerne faul und träge, wie die Geschichte von Ludwig XV. zeigt: Wenn unsere Macht gesichert ist, sehen wir keine Notwendigkeit zu handeln. Das ist eine ernsthafte Gefahr - besonders für jene, die Macht und Erfolg schon in jungen Jahren erlangen. 

Ähnlich erging es Fjodor Dostojewskij. Immer, wenn er einen erfolgreichen Roman geschrieben hatte, entband ihn die neugewonnene finanzielle Sicherheit von der Notwendigkeit, kreativ zu sein. Also nahm er all seine Ersparnisse, begab sich ins Kasino und spielte, bis er den letzten Heller verloren hatte. Sobald er wieder arm war, konnte er wieder schreiben.

Zu solchen Extremen musst du es nicht treiben, aber sei bereit, mental zum Punkt Null zurückzukehren, statt durch den Wohlstand fett und faul zu werden. Pablo Picasso konnte mit dem Erfolg umgehen, weil er ständig seinen Stil änderte und oft sogar komplett mit dem brach, womit er zuvor erfolgreich gewesen war. Wie oft machen uns frühe Erfolge zu Karikaturen unserer selbst! Die Mächtigen erkennen diese Fallen; wie Alexander der Große kämpfen sie ständig, um sich neu zu schaffen. Der Vater darf nicht zurückkehren; er muss bei jedem Schritt deines Weges niedergekämpft werden.

Selbst Alexander der Große erkannte die Fähigkeiten seines Vaters bei der Führung seiner Truppen an und ließ sich davon beeinflussen. Eine Schau daraus zu machen, die Dinge anders zu handhaben als dein Vorgänger, kann dich kindisch und inkompetent aussehen lassen, solange deine Aktionen nicht einer eigenen Logik folgen.

Joseph II., der Sohn der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, strich demonstrativ heraus, das genaue Gegenteil seiner Mutter zu sein - er kleidete sich wie ein normaler Bürger, zog Wirtshäuser Schlössern vor und gerierte sich als »Volkskaiser«. Maria Theresia dagegen war fürstlich und aristokratisch gewesen. Aber sie war auch die geliebte Kaiserin gewesen, die ihr Reich nach harten Lehrjahren weise regiert hatte. Das war Josephs Problem. Wenn Instinkt und Intelligenz dir den richtigen Weg weisen, ist es nicht gefährlich, den Rebellen zu spielen. Doch wenn man so mittelmäßig ist, wie Joseph II. im Vergleich zu seiner Mutter war, sollte man lieber vom Wissen und von der Erfahrung seines Vorgängers lernen, denn die gründen auf der Realität.

Zudem bist du meist klug beraten, wenn du die Jungen im Auge behältst - deine künftigen Rivalen um die Macht. Genau wie du einst versucht hast, dich deines Vaters zu entledigen, werden sie sich bald gegen dich wenden und versuchen, alles zu verunglimpfen, was du erreicht hast.

Achte auf jene, die von unten kommen, und hindere sie daran, das mit dir zu tun, was du selbst für deinen Aufstieg getan hast - gegen die Vergangenheit zu rebellieren.

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